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Die V200 001

Die V200 001 ist eine zweimotorige Diesellok mit hydraulischer Kraftübertragung. Sie ist die erste von 136 Lokomotiven der V200-Familie, ausgeliefert am 20.06.1953 von Krauss-Maffei in München unter der Fabriknummer 17 900. Eine Höchstgeschwindigkeit von 140km/h und eine Dampfheizanlage machten diese Lok perfekt zum Einsatz vor Reisezügen. Stationiert war die V200 001 zuerst zu Testzwecken in München und anschließend für den Betrieb in den Betriebswerken Frankfurt-Griesheim, Würzburg und Oldenburg. Die über 70 Tonnen schwere und 18,53m lange Lok hat eine Leistung von 2200 PS, die sie über zwei Flüssigkeitsgetriebe auf die Schienen bringt. Bei Auslieferung besaß die Lok jeweils einen Maybach und einen Mercedes-Benz Dieselmotor. Heute hat die Lok zwei Mercedes-Benz V12 Dieselmotoren mit der Bezeichnung MB 820 Bb mit jeweils 809 kW Leistung bei 1500 U/min. Das Drehmoment wurde zum jeweiligen Getriebe über eine Gelenkwelle übertragen. Bei der Auslieferung hatte die Lok zwei hydromechanische Maybach-Getriebe vom Typ Mekydro K 104 US mit einer Eingangsleistung von 691 kW. Ab 1962 kam das von Voith aus dem LT 306 r weiterentwickelten Getriebe als LT 306 rb auch in der V200 001 zum Einsatz.

Diese Getriebe haben eine maximale Eingangsleistung von 735 kW und verfügen über jeweils drei hydraulische Drehmomentwandler. Die Achstriebe jedes Radsatzes stammen von Maybach, Typ C32 und fanden weiterentwickelt als C33 in den Serienloks Verwendung. Die Abwärme aus den Motoren, Motoröl und das Kraftübertragungsöl der Getriebe über Wärmetauscher wurde jeweils für die im Anlagenteil eigene Kühlanlage wiederum getrennt für Kühlwasser und Schmierölabwärme abgeführt. Über die seitlichen ``Kiemen´´ wurde die Kühlluft durch die Kühlerblöcke gesaugt und aus dem Dach wieder ausgeblasen. Im Gegensatz zur Serie wurden bei der V200 001 die Lüfterräder nicht hydraulisch sondern über elektrische Asynchronmotoren angetrieben. Zum Heizen der Reisezüge verfügt die V200 001 über einen MAN Rauchröhren-Großraumkessel, der mit Heizöl betrieben wird und 800kg Dampf in der Stunde produziert. Die Bremsanlage war zunächst eine Druckluftbremse Knorr GPRmZ mit Einfachsteuerventil die aber in den 60er Jahren in eine Knorr GPP2RmZ umgebaut wurde. Durch den Umbau erhöhte sich in Bremsstellung R das Bremsgewicht von 84t auf 97t. Für die Lufterzeugung wurde die Lok mit zwei Motorluftpumpen Bauart Knorr VV 64/100 ausgestattet, welche 640 Liter/min bei 1000 Umdrehungen/min förderten. Heute besitzt sie zwei Motorluftpumpen Knorr VV 100/100. Die Luft wurde in zwei Hauptluftbehältern von insgesamt 800l Volumen gespeichert. Die Druckluft wird unter anderem auch für die Pfeife, Spurkranzschmiereinrichtung, Sandstreueinrichtung, Wendeschaltung sowie im Pneumatikteil von Sifa und Indusi benötigt. Im Gegensatz zur Serienlok wirkt die Handbremse für jedes Drehgestell auf beide Radsätze.

Die elektrischen Anlagen der Firma BBC haben eine Nennspannung von 110Volt, die von den jeweils 13,6 kW starken Anlasslichtmaschinen erzeugt wurden und neben den Hilfsbetrieben auch die Starterbatterien luden. Der Strom wurde so verteilt, dass eine Anlasslichtmaschine die Heizkesselanlage und die andere die Motorluftpumpen betrieben. Außerdem besitzt die Lok eine Vielfachsteuerung, mit der in Doppeltraktion und Wendebetrieb gefahren wurde. Die Farbgebung entsprach dem Regelanstrich für Diesellokomotiven der DB ab 1956: Unter der Dachschräge verlaufen Aluminiumleisten welche an den Stirnseiten Spitz zulaufen und ein ``V´´ bilden. Oberhalb dieser Leiste und unterhalb der Bauchleiste, die den Rahmen vom Lokkasten trennt, und am Fahrwerk ist die Lok in ``Schwarzgrau RAL 7021´´ lackiert, zwischen den beiden Leisten in ``Purpurrot RAL 3004´´. An den Seiten hatte die Lok die Aufschrift

``D E U T S C H E   B U N D E S B A H N´´,

welche in den 60er Jahren entfernt wurde und durch das DB Logo ersetzt wurde. Diese gelungene Anordnung von Zierleisten und Farbe führt zu einem sehr eleganten Aussehen des ansonsten eher plump wirkenden Lokkastens und entspricht eindeutig den Stil der 50er Jahre. Bei Auslieferung hatte die Lok noch kein drittes Spitzenlicht und keine Rangierergriffe, welche noch nachgerüstet wurden. 1968 wurde die V200 001 in das EDV-gerechte Nummernsystem eingeführt und bekam die neue Betriebsnummer 220 001-2.

Nach telefonischer Absprache können Sie die Lok gerne auch besichtigen!